Von Berlin bis Malaysia – deutscher Plastikmüll ist überall auf der Welt. Und das trotz der neuen „Reisebeschränkungen“.
Seit Anfang 2021 gelten in der EU strengere Vorschriften für den Export von Kunststoffabfällen international gehandelt.
Damit ist die Reise mit dem Müll jedoch nicht zu Ende, auch wenn es sich im vergangenen Jahr positiv auf die Bilanz der deutschen Müllexporte ausgewirkt hat. Laut Bundesverband für Abfallwirtschaft, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) wurden rund 697.000 Tonnen 2021 ins Ausland exportiert.
Viele Jahre gingen die meisten dieser Exporte in die Volksrepublik China. Doch das Land hat 2018 seine Grenzen für Plastikmüll aus dem Ausland geschlossen. Seitdem haben sich andere Länder als Zielländer etabliert: Mit 170.000 Tonnen wurde 2020 die größte Menge deutschen Plastikmülls nach Malaysia exportiert.
Die Türkei belegt in der Statistik 2020 den zweiten Platz. Waren dort 2017 noch 19.000 Tonnen gelagert, waren es drei Jahre später 136.000 Tonnen. Einige kommen auch über die Niederlande in die Türkei. Der Europäische Wirtschaftsdienst (EUWID) geht davon aus, dass das Land aufgrund dieser indirekten Exporte nun vor Malaysia das wichtigste Ziel für deutschen Plastikmüll sein könnte.