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Samstag, August 23, 2025

Deutschland weiterhin Ziel für Asylbewerber in Europa

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in diesem Jahr wieder gestiegen. Neben den traditionellen Routen durch Griechenland, Italien und Spanien hat sich Weißrussland in den letzten Monaten zu einer wichtigen Migrationsroute entwickelt.

Deutschland bleibt das Top-Ziel für Schutzsuchende in Europa, wobei die Zahl der asylsuchenden Anträge im Jahr 2021 bereits die 100.000-Marke überschritten hat.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat bis Ende September 100.278 Erstanträge von Asylbewerbern erhalten. Das sind 35,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die meisten Asylbewerber, die zum ersten Mal Schutz beantragten, kamen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Davon kamen 40.472 Erstanträge von Menschen aus Syrien (+57,1%) und 8.531 von Schutzsuchenden aus dem Irak (+22,2%). Die Zahl der Antragsteller aus Afghanistan stieg stark an: Das BAMF registrierte bis Ende September insgesamt 15.045 Erstanträge (plus 138 Prozent). Neben den traditionellen Routen durch Griechenland, Italien und Spanien ist Weißrussland in den letzten Monaten durch einen Streit zwischen Brüssel und Minsk zu einer wichtigen Migrationsroute geworden. Die Länder der Europäischen Union haben Alexander Lukaschenko vorgeworfen, gezielt Migranten aus Krisenregionen zu fördern, die dann an die Grenzen zu Polen, Lettland oder Litauen gebracht und illegal auf EU-Territorium gedrängt werden. Lukaschenko soll sich für Sanktionen rächen, die Brüssel als Reaktion auf das gewaltsame Vorgehen des Regimes gegen eine Demokratiebewegung verhängt hat.

Die Welt am Sonntag zitierte Quellen innerhalb des EU-Geheimdienstes Europol mit der Aussage, dass Belarus nun syrischen Staatsangehörigen helfe, von Damaskus direkt nach Minsk zu fliegen. Zuvor half das Land syrischen Migranten, die vor dem internen Konflikt des Landes in die Türkei geflohen waren. Belarus stellt jetzt auch 90-Tage-Touristenvisa für Staatsangehörige Pakistans, Ägyptens und Jordaniens aus, sagte die Zeitung. Mehr als 4.900 Menschen seien an der deutsch-polnischen Grenze aufgegriffen worden, die illegal über Weißrussland in die EU eingereist seien, teilte die Bundespolizei diese Woche mit.

Im August sagte der Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, Deutschland brauche 400.000 Einwanderer pro Jahr, um der Wirtschaft zu helfen, zu wachsen und pensionierte Arbeitnehmer zu ersetzen. Während der europäischen Migrantenkrise von 2015 bis 2017 bearbeitete Deutschland nach Angaben des EU-Statistikamtes Eurostat über 1,4 Millionen Asylanträge.

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