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Samstag, August 23, 2025

Klimaneutrales Kerosin

Die Anbauflächen für die Biomasseproduktion sind begrenzt und der weltweite Nahrungsmittelbedarf wächst ständig. Dies sind wichtige Faktoren für die Entwicklung kraftstoffneutraler Alternativen, die CO2-neutral sind, aber keine Biomasse als Produktionsgrundlage haben. Die Nutzung von Sonnen- und Windenergie zur Erzeugung von Kraftstoffen, auch Power-to-Liquid (PtL) genannt, ist daher eine vielversprechende Entwicklung. Langfristig ist beispielsweise die Umwandlung von Wasser und Kohlendioxid in Kraftstoff mit Sonnenenergie für den thermochemischen Prozess zehnmal effizienter als für Biomasse.

Um mit Hilfe von Sonnen- oder Windenergie Wasser und CO2-Kraftstoffe herzustellen, muss viel Energie aufgewendet werden. Aber: Sonnen- und Windenergie sowie Kohlendioxid und Wasser stehen in nahezu unerschöpflichen Mengen zur Verfügung und diese Kraftstoffe können während ihres gesamten Lebenszyklus nahezu CO2-neutral sein, wenn erneuerbarer Strom verwendet wird und CO2 aus den Energiequellen Biomasse oder Luft stammt. Doch die Sache hat einen Haken: Die Gewinnung von Kohlendioxid aus der Luft ist mit einem hohen Aufwand verbunden, der derzeit die Kosten erhöht. Hersteller wie Carbon Engineering gehen davon aus, dass die Kosten für die Herstellung von Kohlendioxid aus der Luft bald von derzeit 600 Dollar auf unter 100 Dollar pro Tonne sinken werden. Experten des Bauhaus Luftfahrt – ein Airbus-Werk, Liebherr-Aerospace Lindenberg, MTU Aero Engines und die Bayerische Staatsregierung sind daher der Ansicht, dass weitere Schritte nicht ausgeschlossen sind und diese Art der Treibstoffherstellung Teil der wichtigen Energieversorgung werden könnte.

Dies bestätigt auch das EU-finanzierte Sun-to-Liquid-Projekt, das eine komplette Produktionsanlage für die experimentelle Validierung von Solarbrennstoff bauen wird. Das Projekt soll die Ziele der EU-Energie-Roadmap 2050 unterstützen, in denen der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoenergieverbrauch auf 75 Prozent steigen soll. Um dieses Ziel zu erreichen, ist ein erheblicher Anteil alternativer Kraftstoffe für den Verkehr erforderlich, darunter 40 % der kohlenstoffarmen Flugkraftstoffe.

Ab 2020 wird der Flugverkehr CO2-neutral zunehmen, das heißt, der zunehmende Flugverkehr darf nicht mehr zu mehr CO2-Emissionen führen. Dafür müssen Airlines zusätzliche Kohlendioxid-Zertifikate aus zertifizierten Klimaschutzprojekten zukaufen, die an anderer Stelle die richtige Menge CO2 einsparen. Dies ist ein effektiver Schritt, denn der Luftverkehr wächst, weltweit jährlich um rund fünf Prozent. Immer mehr Menschen fordern ihr Recht auf Mobilität und Länder und Kontinente rücken im Zuge der Globalisierung immer näher zusammen. In der globalisierten Welt gibt es auf vielen Strecken keine Alternative zum Flugzeug.

Da ein erhöhter Flugverkehr und damit erhöhte Emissionen nicht durch Effizienzsteigerungen in Technik und Prozessen ausgeglichen werden können, wird sich der Flugverkehr ab 2020 auszahlen. Freiflug möglich. Denn: Bis 2050 sollen die Netto-CO2-Emissionen des Luftverkehrs auf null gesenkt werden.

Exportverbote für Plastikmüll
Der Export von Plastikmüll ist streng reglementiert. Umweltminister Lemke will den deutschen Export nun ganz verbieten, damit die Regeln nicht mehr ausgehöhlt werden.

Im Dezember forderte Greenpeace Bund und Länder auf, mehr als 100 Container Müll aus Deutschland in die Türkei, Griechenland und andere Länder zurückzubringen.

Seit Anfang 2021 gelten strengere Vorschriften für den Export von Kunststoffabfällen aus der EU. Demnach werden unsortierte oder verschmutzte Kunststoffmischungen, die nicht einfach recycelt werden können, international nicht mehr vermarktet werden können.

Bei dieser Art von Abfall besteht ein besonders hohes Risiko, dass Teile davon in den Einfuhrländern illegal in die Umwelt gelangen. Es dürfen nur leicht recycelbare Kunststoffabfälle vermarktet werden.
„Wir wollen auch illegale Abfallexporte stoppen“, sagte Peter Kurth, Präsident des Bundesverbandes Abfallwirtschaft, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE), am Sonntag. “Illegaler Export ist strafbar und sollte verfolgt, verhindert und bestraft werden.” Es gebe „keine Chance auf gesellschaftliche Akzeptanz für legale und sensible Exporte, wenn nicht mehr gegen illegale Exporte unternommen wird“.

Laut BDE exportierten deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr rund 697.000 Tonnen Plastikmüll ins Ausland. Das war nach Angaben eines BDE-Sprechers ein Drittel (32 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Zahlen für 2021 basieren auf den Angaben des Statistischen Bundesamtes für die Monate Januar bis Oktober und den Hochrechnungen des Verbandes zum Jahresende. Der Gesamtwert der Exporte betrug rund 259 Millionen Euro.

Im Jahr 2020 betrug das Exportvolumen von Plastik und zerbrochenem Plastikmüll rund 1,02 Millionen Tonnen mit einem Wert von rund 261 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr gingen die Exporte von Plastikmüll hauptsächlich in die Niederlande, die Türkei, Polen und Malaysia. Stattdessen wurden nach Angaben des Verbandes im vergangenen Jahr rund 446.000 Tonnen Plastikmüll als Rohstoff für die Kreislaufwirtschaft nach Deutschland importiert.

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